Geschichte

Ferdinando Innocenti

Schon früh begann Ferdinando Innocenti seine Laufbahn als einer der führenden Industrie Leader in Italien. Mit 17 noch angestellt hatte er schon mit 18 Jahren seine eigene Werkstatt im Bereich der Stahlrohr Erzeugung. Mit 22 zog er um nach Rom. 1931 zog er um nach Mailand, dem Herz der Stahlindustrie Italiens.
Hier sind ein paar aktuelle Bilder von der Fabrik in Mailand.

Lambrettas im Nachkriegs Italien

Durch den Fahrzeug und Sprit Mangel im Nachkriegs Italien war die Positionierung eines kleinen einfachen Roller, der Lambretta; ideal. In den Hauptzeiten der Produktion hatte Innocenti einen Hauptanteil am italienischen Markt und es wurde 40% für den Export produziert.
Zusätzlich gab es eine Menge an Lizenzproduktionen weltweit.
Es wurden 6 Modelle mit Hubräumen zwischen 50 und 200 ccm gefertigt. Auch gab es dreirädrige Versionen.

Fertigung von Presswerken für namhafte Automobilhersteller

Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Pininfarina, Volkswagen and Ford waren die Kunden von Innocenti. Für Lada wurden die Stahlpressen in der damaligen Sowjetunion produziert.

Innocenti A40S and Roadster

Ab 1960 begann die Produktion von Automobilen auf Basis des BMC A40 Farina, zuerst als reine Montage der einzelnen Teile.
Das nächste Automobil war der Innocenti C, ein kleiner Roadster auf AustinHealey Sprite Basis mit eigenständiger Karosserie im italienischen Design.
Nach dem Modell IM-3S, der britische BMC 1100, kam schon eine italienische Mini Version auf den Markt, in einer Basis Version und auch als Cooper und Van.

British-Leyland Innocenti

Im Jahre 1966 starb Ferdinando Innocenti und sein Sohn Luigi übernahm die Leitung.
Im Jahre 1972 wurde die Firma geteilt. Der Name blieb beim von British Leyland kontrollierten Teil. Die Rollerproduktion wurde nach Indien verlegt.
Die 1974 produzierten Modelle bezogen ca 55-60% der Teile aus GB. Der Rest, wie Elektrik, Reifen und Innenverkleidung wurde lokal produziert.

Der Innocenti Mini

Der Mini wurde auf dem italienischen Markt gut angenommen, da die Anpassungen von Innocenti dem Geschmack entsprachen. Die 1974 Modelle waren der Mini 1000, der Mini Cooper, der Mini Traveller and der Regent, Innocenti's Version des Allegro.
1975 war ein finanziell sehr schwieriges Jahr. BL verlor ca 10 Millionen Pfund. Honda, Fiat und Alessandro deTomaso intervenierten zunächst erfolglos. BL wolltedie Fabriken schließen und die Marke dem italienischen Staat überlassen.

Nuova Innocenti

Noch 1975 gelang jedoch Alessandro deTomonaso eine Einigung mit BL und die Firma wurde unter dem Namen Nuova Innocenti reorganisiert.
Das erste neue  Modell wurde der von Bertone designte 90 und 120. Später kam der Innocenti deTomaso dazu, ein Innocenti 120 mit sportlicherer Note.
Die Fahrzeuge waren ursprünglich auf Basis der englischen Minis, wurden dann ab 1983 mit Motoren und fahrgestellen von Daihatsu ausgestattet. Das Topmodel war der Innocenti deTomaso Turbo mit einen 993ccm Turbomotor.
Automobile wurden bis 1992 gefertigt und die Firma schloß 1996 ihre Pforten für immer. Die Markenrechte liegen nun bei Fiat.

Liste der produzierten Fahrzeuge

  • 1947-1971 Lambretta (Motorroller)
  • 1960-1967 A40/A40S Berlina/Combinata (Fließheck Austin A40 Farina)
  • 1961-1968 950/1100 Spider (Basis Austin-Healey Sprite)
  • 1963-1974 IM3/IM3S/Austin I4/I5 (umgelabelte Limousine BMC ADO16 - Austin/Morris 1100)
  • 1963 Innocenti 186 GT - Prototyp Coupé mit einem 1.8-Liter V6 Ferrari (Dino) Motor
  • 1965-1975 Mini (umgelabelte Minis BMC ADO15)
  • 1973-1976 Regent (Austin Allegro)
  • 1974-1982 Innocenti Mini 90L and 120L - Bertone designter Mini
  • 1976-1987 Innocenti Mini deTomaso - Sport Version des Innocenti Mini 120 (zuerst mit BLMC 1275 Motor, seit 1982 mit 1.0-Liter 3-cylinder Turbo Daihatsu Motor)
  • 1980-1982 Mille (Version des englischen Minis)
  • 1982-1992 3-Cilindri/Minitre/650/500 (Innocenti Mini mit Daihatsu 2 und3-Zylinder Motoren)
  • 1991-1993 Koral (Yugo Koral umgelabelt für den italianischen Markt)
  • 1991-1996 Innocenti Elba (Europäische Version des Brasilianischen Fiat Elba)
  • 1994-1997 Mille (Brasilianischer Fiat Uno für den italianischen Markt)
Genaue produktionszahlen sind hier ersichtlich.

Der Innocenti deTomaso

Dieses Modell verwendete die Mechanik des englischen Minis mit Anpassungen und eine eigenständige Karosserie, von Bertone in der Keilform entworfen.Als Topmodell kam dann nach einigen Jahren das Modell Mini Innocenti deTomaso auf den Markt.Als Basis diente der 120 mit etwas stärkerem Motor und Designanpassungen, dem damaligen "Sportempfinden" gemäß.
Unterschiede waren motorisch die etwas höhere nominelle Leistung, nun 70PS statt der 64 beim 120.  Laut einiger Experten wurde dieses nur durch den Ansaugkrümmer und eine andere Bedüsung bewerkstelligt. Der Endtopf war nun von ANSA mit verchromten Doppelrohr, aber das Anschlußstück zum Mittelteil blieb im Durchmesser gleich.
Im äußeren Erscheinungsbild tat sich einiges. Vorne und hinten wurde die Blechstoßstangen durch Plastikteile ersetzt, die viel breiter und matt schwarz waren. Vorne bildeten sie einen Spoiler und hinten einen netten Abschluss. Zusätzliche Nebelscheinwerfer wurden vorne und rote Rückstrahler hinten platziert. Die Radläufe bekamen Verbereiterungen und unter der Sicke seitlich wurde bei allen Farbvariationen ein schwarzer Streifen lackiert.
Innen hatte das Modell andere Instrumente, wobei typisch italienisch nur die Front zum 120 ausgetauscht wurde. Die Technik der Anzeige blieb gleich.
Der deTomaso kam in Österreich ursprünglich nur in drei Farben auf den Markt, nämlich Rot, Blau und Silbergrau, später war er auch zusätzlich in Weiß und Schwarz erhältlich  Die Polsterung war immer blau/schwarz.
Das Modell wurde in Österreich ab ca 1976 vertrieben, bis es 1982 vom Innocenti Mini deTomaso Turbo, mit anderer technischer Basis (Daihatsu 3 Zylinder) abgelöst wurde.

Eine etwas detailliertere Geschichte gibt es hier für die des Italienisch Mächtigen.